Arthrose Finger: Schmerzhafte Fingergelenke

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Arthrose Finger: Wenn die Hände nicht mehr mitspielen

Arthrose Finger bilden sich vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren aus. Mitglieder des weiblichen Geschlechts kämpfen zehnmal häufiger mit dieser Krankheit des rheumatischen Formenkreises als Männer. Deshalb vermuten Ärzte, dass Hormone und Erbanlagen stark zur Bildung von Arthrose in den Fingergelenken beitragen. Wichtig ist bei dieser Form der Arthrose – wie bei Arthrosen aller Art -, die Symptome frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Symptome der Finger Arthrose

Eine Arthrose tritt nie plötzlich auf. Der Begriff Arthrose bezeichnet den Verschleiß der Knorpelschichten, die das Ende der Knochen im Gelenk bei Bewegung vor Reibung schützen. Ihre Finger fühlen sich morgens steif an und lassen sich nur schwer bewegen? Die sogenannte Morgensteifigkeit ist ein erstes Anzeichen von Arthrose. Wenn Sie nach dem Aufwachen nur mit Mühe eine Faust bilden können, sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten. Leichte Schwellungen sind ebenfalls frühe Symptome bei Fingern, die von Arthrose betroffen sind. Wenn sich der Knorpel weiter abnutzt, kommt es zu Gelenkschmerzen. Finger können nicht mehr richtig greifen. Bei fortgeschrittener Arthrose entzünden sich die Gelenke. Sie röten sich und fühlen sich heiß an. Bei manchen Betroffenen bilden sich Knötchen an den Endgelenken der Finger, die sogenannten Mukoid-Zysten. Sie sind mit einer gallertartigen Substanz gefüllt. Später kommt es zu knöchernen Verdickungen neben den Gelenken.

Welche Gelenke sind betroffen?

Arthrose befällt am häufigsten das Daumensattelgelenk. An den anderen Fingern dagegen ist meist das Endgelenk betroffen. Fingergrundgelenke und Mittelgelenke dagegen verschont die Arthrose meist. Das ist ein entscheidender Unterschied zum Verlauf einer rheumatoiden Arthritis. Diese Autoimmunkrankheit befällt zuerst die Grundgelenke an den Händen.

Arthrose Finger rasch diagnostizieren

Je früher ein Arzt Ihren Verdacht auf Arthrose bestätigt, desto besser sind Ihre Heilungschancen. Sie können sich auf den notwendigen Arztbesuch vorbereiten, indem Sie Ihre Erfahrungen aufzeichnen. Notieren Sie Ihre Beschwerden über ein paar Tage hinweg. Das hilft Ihnen beim Gespräch mit Ihrem Arzt. Für die endgültige Diagnose sind meist weitere Tests nötig, unter anderem:

  • Röntgenaufnahmen
  • Magnet-Resonanz-Tomographie oder Computertomographie
  • Labortests

Röntgenbilder zeigen normalerweise Veränderungen der Gelenke, die für Arthrose typisch sind. Dazu gehören ein verschmälerter Gelenkspalt. An den Rändern der Gelenke sieht man häufig knöcherne Auswüchse, sogenannte Osteophyten. Wenn die Röntgenbilder keine klaren Erkenntnisse liefern, kann der Arzt eine Magnet-Resonanz-Tomografie oder eine Computertomografie anordnen. Dafür wird ein Kontrastmittel in die betroffenen Gelenke gespritzt. Falls der Arzt Gicht oder rheumatoide Arthritis vermutet, kann er sich mit Blutuntersuchungen und Tests von Gelenkflüssigkeit Klarheit verschaffen.

So halten Sie Ihre Finger beweglich

Bei der Behandlung von Hand- und Fingerarthrosen gilt es in erster Linie, Schmerzen zu lindern und die weitere Abnutzung des Knorpels zu verhindern. Chemische Schmerzmittel sind dabei mit Vorsicht zu verwenden. Zum einen können sie gefährliche Nebenwirkungen haben, zum anderen gewöhnt sich Ihr Körper an die Medikamente. Mit der Zeit müssen Sie deshalb die Dosierung erhöhen. Natürliche Arzneimittel dagegen können Sie ohne Bedenken über längere Zeit einnehmen. Zahlreiche Heilpflanzen schützen Knorpelgewebe, fördern die Regeneration und verringern Schmerzen.

Heilpflanzen und Mineralien: Die Kraft der Natur nutzen

Ledum1, auch Sumpfporst genannt, wirkt schmerzstillend und hemmt Entzündungen. Der Alpen-Rhododendron2 bekämpft Entzündungen ebenfalls wirkungsvoll. Causticum3 fördert den Aufbau von Gewebe in Gelenken und stillt Schmerzen. Das Mineral Ferrum Phosphoricum4 ist ein Spurenelement, das am Aufbau von Zellen beteiligt ist und sich bei Entzündungen als hilfreich erwiesen hat.

Arthrose mit Ernährung bekämpfen

Die richtige Arthrose Ernährung hilft, das Voranschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Omega-3-Fettsäuren in fettem Fisch wie Hering und Makrelen wirken sich günstig auf Entzündungen aus. Deshalb sollte Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Vegetarier können Omega-3 mit Algenpräparaten einnehmen. Vorsichtig sollten Sie dagegen mit Arachidonsäure5 sein. Diese Fettsäure unterstützt Botenstoffe, die Entzündungen aufflammen lassen. Arachidonsäure kommt in fettem Fleisch, Wurst, Milchprodukten und Eiern vor. Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren liefern Vorstufen von Arachidonsäure, aus denen der Körper diese Substanz bildet. Zucker unterstützt die Bildung von Arachidonsäure. Statt Backwaren und Süßspeisen sollten Sie deshalb zu Obst und Gemüse greifen, das Ihr Immunsystem mit Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt.

  1. Zhang M, Zhao JJ, Wu WB, Zhao Y, Zhu XL. Analgesic and anti-inflammatory activities of extracts from Ledum palustre L. in mice. Nat Prod Res Dev 2010; 22: 326-329. ↩︎
  2. Grimbs, A., Shrestha, A., Rezk, A. S. D., Grimbs, S., Hakeem Said, I., Schepker, H., … Ullrich, M. S. (2017). Bioactivity in Rhododendron: A Systemic Analysis of Antimicrobial and Cytotoxic Activities and Their Phylogenetic and Phytochemical Origins. Frontiers in Plant Science, 8, 551. http://doi.org/10.3389/fpls.2017.0055. ↩︎
  3. Jan Geißler: Leitfaden Homöopathie, Elsevier, 2009, S. 46, S. 1107 ff., S. 1143 ff., S. 1236 ff,  S. 1258 ff. ↩︎
  4. S. R. Phatak: Homöopathische  Arzneimittellehre, Urban &, Fischer Verlag, 2004, S.R., S. 224 ff. ↩︎
  5. Arachidonic acid metabolism: role in inflammation, Samuelsson B. Z Rheumatol. 1991;50 Suppl 1:3-6., US National Library of Medicine National Institutes of Health, PMID:1907059 ↩︎